2009
Tour 2009: Was alles geschah (Bilder folgen):
Nachdem im Juni die Gruppengröße und das Tourziel feststanden, trafen Miyaki und Timo am 28.06. in Aachen ein, um mit mir zusammen im Wolff-Mobil nach Dünkirchen zu fahren, wo wir auf dem Parkplatz des örtlichen Golfplatzes Fabian treffen sollten. Gegen 15 Uhr war die Gruppe vereint und unser erster Golfplatz der 2009er Tour konnte bespielt werden: Golf de Dunkerque. Wie in „KW26-09 Norman“ beschrieben glänzt der Platz, den wir 2003 und 2004 schon bearbeitet haben mit 9 neu eingegliederten Löchern. Ohne um den heißen Brei herumzureden: Die neuen Löcher waren doof! Die geometrischen Formen, die aus der Luft sicherlich spektakulär wirken, fallen auf dem Boden der Tatsachen nur bedingt auf und sorgen eher dafür, dass der Platz langweiliger wirkt. Geschwungene Linien hätten zum Beispiel Loch 15 zu einem tollen Par 3 werden lassen können, aber so…
Dieser Eindruck wurde natürlich dadurch verstärkt, dass man nach ein paar Löchern immer wieder „Old-Course-Boden“ betrat, welcher wunderbar in die Natur passt. Mitglieder des Clubs erzählten uns nach der Runde auf der Terrasse, dass wir die Meinung der breiten Masse vertreten und der Club bei einigen Veranstaltungen viele Absagen aufgrund der Umbaumaßnahmen hinnehmen musste. Unsere einzige Erklärung: Der Neffe des Clubpräsidenten ist Landschaftsarchitekt und beide haben gründlich in die eigene Tasche gewirtschaftet. Zum spielerischen Geschehen: Ich konnte auf den ersten Neun mit Glück und auch einigen guten Schlägen mit 3 über Par ein genügend großes Polster aufbauen, welches ich über die Zeit ins Clubhouse retten konnte. Miyaki tat sich am Anfang ein wenig schwer, punktete dann aber konstant, so dass es am letzten Loch zwischen Timo und Fabian um den letzten Bettschlafplatz in der ersten Nacht ging: Nachdem Timo seinen 18. Abschlag ins tiefste Rough geshankt hatte, arbeitete sich Fabian den langen Fairway entlang, um letztlich aber den entscheidenden Putt aus rund 8 Metern neben das Loch zu setzen. Das Fazit von Tag 1 in 3 Punkten: 1) Dünkirchen spielen wir nicht mehr, es sei denn, der Platz wird zurückgebaut; 2) Wenn Timo den Ball im Spiel hält, ist er kaum zu schlagen und 3) Nach Jahren des Regens scheinen wir endlich wieder Glück zu haben!
Nach einer kurzen Nacht im etap-Hotel fuhren wir am Montag zum Golfplatz nach Wimereux; Keine Bäume, fast immer Meerblick, fieses Rough und gewellte Fairways: Links Golf pur! Das Wetter zeigte sich an diesem Tag mal wieder von seiner sonnigsten Seite, so dass der fast baumfreie Platz zu einer wahren Herausforderung für den Lichtschutzfaktor wurde. Der Zustand des Platzes war gut und auch unsere Golfleistung war größtenteils in Ordnung. Dass 36 Punkte nicht zum dritten Platz reichen würden, durfte ich als erstes auf der Tour erfahren. Fabian und Miyaki lieferten sich auf dem letzten Loch ein heißes Finish um den Tagessieg, welcher verdientermaßen geteilt wurde. Timo fand so langsam seinen Schwung und überquerte ebenfalls im zweiten Anlauf die magische 36Punkte-Hürde.
Wie toll man im Golfen zielen kann, zeigte sich an Loch 16. Gleich drei Bälle fanden auf direktem Weg den ca. 2Meter zu überquerenden Bunker. Wahnsinn!
Nach der Runde führte unser Weg 20km Richtung Süden in unser angemietetes Heim: Das Ferienhaus am Golfplatz von Hardelot. Nach einigen Verständigungsproblemen bei der Schlüsselübergabe im SPAR-Markt wurden unsere hohen Erwartungen ans Haus zu 100% erfüllt. Das Haus war recht einfach aber zweckgerecht eingerichtet, so wie man es auf den Fotos schon vermuten konnte. Von außen machte das Haus einen sehr hübschen Eindruck und das Grundstück, auf dem es stand war allein schon von der Lage (direkt am Dogleg von Fairway 15) eine glatte 1 wert.
Am nächsten Morgen ein neuer Rekord in der 7. FMN Tour: Die kürzeste Anreise zum 1. Abschlag. Durch unseren Garten ging es im Dogleg der 15. Bahn an der Range vorbei direkt zum ersten Abschlag. 200m Fußweg, ohne einmal Asphalt betreten zu müssen und vor uns lagen die wunderbaren 18 Spielbahnen vom Golfclub Hardelot. Nach Belle Dune habe ich hier meine neue Nummer 2 der schönsten von mir bespielten Golfplätze gefunden. Vor allem die Par 3-Bahnen waren in diesem reinen Parkland-Course wunderschön angelegt. Ein sauberer Birdie-Chip-in an der 5 war aber für lange Zeit das einzige Highlight, was ich hier setzen konnte. Nur durch ein schlechtes Spiel von Fabian konnte ich bis zum Schluss noch von Platz 3 träumen, doch vier von Fabian erzielte Punkte auf den beiden letzten Bahnen ließen ihn dann doch davoneilen. Timo zeigte zum Ende hin keine Nerven und die gegen 0 tendierende Fehlerquote machte ihn zum verdienten Sieger dieses tollen Platzes. Noch erwähnenswert ist das tolle Haus hinter dem 12. Grün: Der Golfplatzrasen ging direkt in den Garten ohne Zaun über, so dass man das Gefühl hatte, dass der mitten im Garten platzierte Pool auf dem Golfplatz stand. Traumhäuser – Traumplatz!
Mittwoch war Le Touquet-Zeit: Le Touquet ist die wohl bekannteste Golfanlage in Nordfrankreich, da hier sehr viele Engländer ihren Continental-Golfurlaub verbringen. Des Weiteren ist Le Touquet auch dafür bekannt, dass die Plätze in den Sommerferien überfüllt sind. Da wir vor den französischen Sommerferien auf die Reise gingen, war zu unserem Zeitpunkt jede Menge Platz. Ein durchspielender Zweierflight an der 2. Bahn war unser einziger Kontakt mit anderen Golfern. Der von uns bespielte Platz (La Mer) bot zu Anfang recht faire Spielbahnen. Bis auf ein langes Par 3 (Loch 2), in dem ein Bogey aber recht sicher spielbar ist, waren die Fairways breit genug, um den Ball im Spiel zu halten und Punkte einzufahren. Da mein Streuradius allerdings die 60Grad-Marke überschritt, war bei mir die Punktesammlerei nach Loch 5 praktisch beendet. Ab Loch 9 zeigte sich La Mer dann aber von seiner schwierigeren Seite und rechtfertige die hohen Slope und CR Werte. Lange Par 4s und Par5s gegen den Wind und dornenbesetzte Roughbüsche an den nicht mehr ganz so breiten Fairways begleiteten uns vier Löcher lang. Mit viel Selbstvertrauen müssen diese Bahnen angegangen werden, sonst droht eine Punkteminimalausbeute von 0! F, M und T boten einen Golfwettkampf auf hohem Niveau, während N das Wetter genoss. Am letzten Par 3 (Bahn 15) war dann aber die Entscheidung um den Tagessieg praktisch gefallen. Timo schlug seinen Ball an der 155Meter langen Spielbahn nur ein paar Zentimeter neben das Loch und konnte sich mit dem lockeren Putt zum Birdie sechs Nettopunkte notieren. Die Anstrengungen von Fabian, Timo einzuholen, waren gut, aber die antrainierte Coolness von Timo ließ ihn die noch fehlenden Punkte Schritt für Schritt einfahren. Miyakis letzte Versuche Platz zwei zu erobern endeten im Wald links neben dem 18. Fairway. Das Fazit von Le Touquet: Das Preis Leistung Verhältnis stimmt hier nicht, doch Angebot und vor allem Nachfrage im Sommer scheinen einen Preis von über 90Euro möglich zu machen. In unserem Côte d´Opale Golfpass ist der Preis für diesen Platz wieder in vernünftigen Bahnen, dennoch werden wir beim nächsten Mal sicherlich die Touquet-Variante La Foret wählen.
Am nächsten Morgen war die Vorfreude groß, ging es doch schließlich zum Liebling nach Belle Dune. Nach 45 Minuten Fahrzeit erreichten wir das uns vertraute Areal und trotteten nach dem Check-In zum schönen ersten Abschlag. Erinnerungen wurden wach an 2003, wo ich es geschafft habe, gleich zwei Bälle in den Teich rechts von den Tees zu schlagen. Heuer konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, dieses Gewässer zu treffen, müsste doch sogar ein Power-Shank das feuchte Nass überqueren können. Die nun folgenden fünf Stunden zeigten wir größtenteils schönes Golf (die Gesamtshankzahl blieb klar einstellig) und Miyaki schaffte es mit 36 Punkten abgeschlagen Letzter zu werden. Auf der 18. Bahn hat Timo fast die 50 Punkte-Marke geknackt, doch 49 Punkte sind sicherlich auf nicht zu verachten. Brutto war es schließlich in etwa das Ergebnis, was sich Miyaki in 2003 noch auf seine Karte schreiben durfte. Die einzelnen Bahnen zu beschreiben, wäre zu langatmig, obwohl jede Bahn eine detaillierte Schilderung verdient hätte. Bilder gibt es auf der Club-Seite leider kaum und unsere Kamera hat vor lauter Erfurcht den Akku leer werden lassen, so dass nach dem fünften Loch nicht mehr geknipst werden konnte. Da gibt’s nur eins: Selber hinfahren und spielen! Nach einer kurzen Nacht im Gewitter von Hardelot (und einem Indor-Putting-Wettbewerb) ging es am nächsten Morgen auf die Heimreise. Diese sollte aber nach 40 Minuten durch den sechsten und letzten Platz der 2009er Reise unterbrochen werden: Aa Saint Omer Golf Club. Miyaki hatte die meisten Platzkenntnisse, konnte er sich doch zumindest auszugsweise an die Eurosport Übertragungen des European Tour Events erinnern. Die Ausgangslage der FMN Wertung vor dem letzten Platz sah wiefolgt aus: Timo führte mit ordentlichem Abstand und konnte nur mit einem Kraftakt Miyakis und einem mäßigem Abschneiden Timos noch an diesem vorbeiziehen. Fabian und ich spielten um den wooden Spoon. Zwei Plätze und mindestens 9 Schläge Unterschied musste ich vor Fabian ins Ziel bekommen. Über den Platz kann man nun streiten, auf dem Platz auch. Leider waren die Eindrücke dieser Anlage so unterschiedlich, dass sich am 13. Loch ein kleines Gewitter entlud. Ich fand den Platz recht ansprechend und der Pflegezustand war mehr als gut. Bei einem Carry mit dem Driver von unter 220 Meter wird der Platz allerdings bei zwei, drei Bahnen hart, da man aus tiefen Senkungen wieder nach oben spielen muss. Ansonsten gilt: Spielt man auf einem Platz gut, gefällt einem der Platz sicherlich besser, als wenn man um jeden Punkt zittern muss. Timo ließ sich trotz des fehlenden Drivers nicht lumpen und holte erneut über 36 Punkte und konnte sich nach seiner ersten Teilnahme 2005 mit dem wooden Spoon nun als Sieger gratulieren lassen. Bis auf den ersten Tag in Dünkirchen war die Fehlerquote so gering, dass kaum ein Unterschied der Spielqualität zu den anderen Spielern zu spüren war. Hier und da fehlte es ein wenig an Erfahrung, aber dumme Sachen machte der Rest ebenfalls. Glückwunsch zum Sieg und zum Ende des zweiten Lehrjahres! Ausbildung mit Auszeichnung bestanden…